Jeder hat wohl zumindest einmal einen James Bond Film gesehen. Der britische Geheimagent wurde immer mit den neuesten Gadgets ausgestattet. Heute sind viele dieser beeindruckenden technischen Spielereien schon Standard.
Ian Lancaster Fleming
1908 wurde Ian Lancaster Fleming in London geboren. 1939 startete er seine Karriere beim britischen Marine-Nachrichtendienst, wo er bis zum Ende des zweiten Weltkriegs einige Geheimoperationen plante und koordinierte. Danach wechselte er später zur Sunday Times und startete nach seiner Heirat damit, Romane zu verfassen. Insgesamt schrieb er zwölf Romane, in denen der britische Geheimagent James Bond mit der Codenummer 007 Missionen absolviert, das Böse besiegt und die Welt rettet. Nebenbei erlebt er eine Vielzahl romantischer Abenteuer mit hinreissenden Frauen. 1964 starb IanFleming nach einem Herzinfarkt. Auch nach seinen Tod erscheinen im Abstand von wenigen Jahren immer wieder neue Filme.
Gadgets, Gewalt und Sex
James Bond ist Agent beim Britischen MI6. Ursprünglich als Marine Geheimdienst gegründet hat sich die Abteilung 6 der Military intelligence mit der Zeit zum Secret Intelligence Service entwickelt. Sie stellt heute den britischen Geheimdienst dar. Als Geheimagent abeitet James Bond alleine und kämpft in den Romanen und iren Verfilmungen immer gegen einen Schurken. Ein Bösewicht mit einem teuflichen Plan, den 007 vereitelt. Auf der Mission ergeben sich zahlreiche gefährliche Situationen, in denen Bond sprichwörtlich über Leichen geht. Er flirtet mit zahlreichen Frauen und landet auch sehr häufig mit Frauen beider Seiten im Bett. Schon seit den ersten ersten Filmen wird Bond von seinem Arbeitgeber mit allem versorgt, was er für seinen Einsatz braucht.
Codename Q
In den Büchern von Fleming wird meist nur von der Q-Abteilung gesprochen. Damit ist die Forschungs- und Entwicklungsabteilung des MI6 gemeint. In den Filmen wir tritt Q als Leiter der Abteilung auf. Er stattet den Agenten meist am Beginn der Missionen mit allerhand technischen Spielereien und mit einem Auto aus. Nach Desmond Llewelyn, der 1999 bei einem Autounfal ums Leben kam, spielte John Cleese die Rolle. In den letzten drei Filmen verkörper Q nicht nur den Bastler, der spannende Gadgets in Autos einbaut, sondern ist auch als Programmierer angelegt. Die Ausstattung, die Q, oder die Q-Abteilung den Agenten aber mit auf den Weg geben, ist legendär.
Auf den Spuren von 007
Die Technik, die in den Spielereien von Bond eingebaut war, erschien in den Erscheinungsjahren meist futuristisch. 1997, als Touchscreens noch ungewöhnlich waren und Smartphones erst in den Kinderschuhen steckten, steuerte Pierce Brosnan seinen BMW mit einem Klapphandy von Sony Ericcson. So weit ist die Technik heute noch nicht, aber andere Dinge, die Kinobesucher staunen ließen, sind heute völlig normal. Minikameras, wie Bond sie in verschiedenen Filmen trägt, kommen bei der täglichen Arbeit in dieser Detektei München und anderen Überwachungsunternehmen ganz selbstverständlich zum Einsatz. Peilsender und die Überwachung von Fahrzeugen, oder Personen auf Entfernung ist heute Standard. Schulranzen von Kindern werden genauso verfolgt, wie das eigene Auto.
Alltagstaugliche Technik
Kommunikationstechnik, die in den Filmen rund um James Bond noch den Geheimdiensten vorbehalten waren, sind heute für jedermann verfügbar. Das Telefonat über die Armbanduhr ist dank Smartwatch problemlos möglich. Über Bluetooth verbindet sich das Gadget am Handgelenk mit dem Smartphone und dient als Fernsteuerung. Sprachgesteuerte Geräte, Navigationsgeräte und vieles mehr, das Bond bei Q erhalten hat, ist heute auch für uns verfügbar. Allerdings gibt es einen großen Bereich an Gadgets, die James Bond bei seiner Arbeit braucht, die für den alltäglichen Einsatz aber nicht geeignet sind.
Waffen
Laser, der aus Uhren abgefeuert wird und Metall zum Schmelzen bringt ist theoretisch möglich. Im Alltag aber nicht erforderlich und auch viel zu gefährlich. Außerdem würde ein solches Gerät auf jeden Fall eine externe Stromversorgung benötigen. Explodierende Kugelschreiber und andere getarnte Geschoße und Bomben, die in den Filmen Verwendung finden, sind aus nachvollziehbaren Gründen heute auch noch nicht weit verbreitet. Allerdings ist es nicht unwahrscheinlich, dass auch der echte Geheimdienst über derartige Gadgets verfügt. Die bevorzugte Waffe von James Bond, die Walther PPK wurde zwischen 1931 und 1999 in Deutschland gefertigt. Sie war die Standardwaffe bei Polizie und Zoll und auch im Ausland als Behördenwaffe eingesetzt. Da die Pistole sehr klein und leicht ist, war sie auch bei der Kriminalpolizei beliebt. Es ist auch nachvollziehbar, warum James Bond sie bevorzugt verwendet. Unter den figurbetonten Smokings ist die leichte Waffe sehr gut zu verstecken.
Zeitenwandel
In den 1960er Jahren waren die technischen Spielereien von James Bond und seinen Kollegen in den Filmen noch beeindruckend. Heute wirken die einfachen Displays und Druckknöpfe, sowie die klobigen Geräte der ersten Filme altmodisch. Die Rolle ist heute, nachdem Daniel Craig sie 2006 übernommen hat, ganz anders angelegt, als davor. Der Martini wird jetzt wieder gerührt und auch die technischen Spielereien sind zeitgemäß geworden. Statt Miniaturversionen von aktueller Technik, oder völlig neuen Kombinationen und Entwicklungen, stehen bei James Bond im 21. Jahrhundert hauptsächlich elektronische Gadgets auf der Ausrüstungsliste. Umfangreiche Computerauswertungen, Satellitenkommunikation und der Zugriff auf große Datenbanken ist heute beeindruckender, als Giftpfleile in Kugelschreibern.
Image und Facelift
Tatsächlich ist es für die alten James Bond Filme zusehend schwierig mit den aktuellen Action Blogbustern mitzuhalten. Der anziehende Gentleman, der auch nach einer Nahtoderfahrung wie aus dem Ei gepellt eine gute Figur macht, ist heute überholt. James Bond wurde in den letzten Filmen zunehmend menschlicher. Gefühle, Zweifel und Verletzlichkeit sind die neuen Eigenschaften des nach wie vor unbesiegbaren Superhelden. Schnelle Action und eine zeitgemäße Handlung sorgen zusätzlich für ein Kinoerlebnis, auf das man sich freuen darf. Durch die Corona-Krise wurde der Filmstart des neuesten und 25. Bond-Films auf Herbst 2020 verlegt. Mit Keine Zeit zu sterben werden wohl wieder eine Weiterentwicklung des altgedienten Geheimdienstlers erleben. Man darf darauf und natürlich auf die neueste Technik, mit der er ausgestattet sein wird, gespannt sein.