Die Suche nach einem neuen Job ist nicht immer ein Spaziergang. Man sucht offene Stellen, schreibt Bewerbungen und erhält meist Absagen. Wird man schließlich zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen, dann endet das meist auch mit einer Absage. Oft sind die Absagen freundlich und persönlich, meist sind es nur Standardschreiben, die jeden Tag wahrscheinlich recht häufig verschickt werden. Genauso wie die Unternehmen auf vorgefertigte Schreiben zurückgreifen verwendet man als Bewerber meist auch dasselbe Schreiben. Die Option eine Bewerbungsvorlage zu verwenden ist allerdings auch vorhanden. Ist das eine Möglichkeit?
08/15, oder persönlich?
Wer wirklich einen Job sucht, der weiß, dass es bei den Bewerbungen in erster Linie um Menge geht. Das bedeutet nicht, dass man den einzelnen Firmen jeweils umfangreiche Bewerbungsmappen schickt, sondern es müssen oft zahlreiche Bewerbungen verschickt werden. Der Rücklauf teilt sich in drei Kategorien. Viele Unternehmen, besonders kleinere ohne eigene Personalabteilung, finden es nicht der Mühe wert zu antworten. Dann gibt es die große Gruppe der Absagen. Persönlich anmutende E-Mails mit blumigen Formulierungen, die trotzdem ein klares „Nein, danke“ umschreiben, kurze Rückantworten, die die Absage ganz klar und ohne Umwege mitteilen und ernst gemeinte Absagen, die auf die Bewerbung Bezug nehmen, die Gründe darlegen und denen man abkauft, dass der Absender bedauert, keinen Job anbieten zu können. Eines bleibt den Absagen aber gemeinsam. Sie bedeuten, dass man sich weiterhin um einen Job umsehen muss.
Die Qual der Wahl
Aus Sicht des Unternehmens, das eine Stelle ausschreibt, ist es nachvollziehbar, dass Absagen geschrieben werden. Es geht schließlich darum eine einzige Stelle zu besetzen. Bekommt man dann etliche Bewerbungen auf die eine Position, dann muss man aussieben. Eine faire Variante wäre es, alle Bewerber zu einem Vorstellungsgespräch einzuladen. Das macht aber nicht für alle Sinn. So gibt es Bewerber, deren Lebenslauf nicht den Vorstellungen entspricht. Die Jobsuchenden sind vielleicht unter-, oder überqualifiziert. Liegt der Wohnort weit entfernt, dann bedeutet ein Gespräch vor Ort auf jeden Fall viel Aufwand, den man den Bewerbern ersparen kann, die von vornherein schon ausgesiebt wurden. Das Einladen zu einem Bewerbungsgespräch ist aber auch für das Unternehmen mit Aufwand verbunden. Nicht nur, dass ein Abteilungsleiter und vielleicht jemand aus dem Bereich Personalentwicklung die Interviews führen muss, es gibt auch eine Vor- und Nachbereitung dazu.
Teures Recruiting
Hat man 50 Bewerber auf eine Stelle, dann müsste man theoretisch 50 Bewerbungsgespräche führen. Bei 4 Gesprächen pro Tag wären es immer noch 13 Arbeitstage, die man mit Interviews verbringt. Hat man sich am Ende der Runde entschieden kann sein, dass die ersten Interessenten zwischenzeitlich eine andere Stelle angenommen haben. Auch bei gleicher Qualifikation muss ein Unternehmen also eine Vorauswahl für eine effiziente Runde an Bewerbungsgesprächen treffen. Es zählen hier neben den harten Fakten, wie Qualifikation, Alter, Familienstand und Wohnort auch die Sympathie. Beispielsweise für eine Bewerbung Einzelhandel kann also eine Bewerbungsvorlage, die gut ankommt und die sich von den anderen Bewerbungsschreiben abhebt, die Entscheidung beeinflussen.
Die Bewerbungsvorlage
Es ist nicht jedermanns Sache eine ansprechende Bewerbung zu gestalten. Wer es nicht gewohnt ist, am PC zu arbeiten, der wird kaum in der Lage sein, ein ansprechendes Schreiben zu gestalten. Schriftart, die Aufteilung der Informationen, aber auch der Hintergrund und das Bild geben einem solchen Schreiben Persönlichkeit. Versetzt man sich in die Rolle des Entscheiders, dann kann man mit einer farbigen Bewerbungsvorlage, die man mit den persönlichen Daten gefüllt hat, einen großen Vorteil haben. Der erste Eindruck zählt und beim Interesse an einem Job ist der erste Eindruck das Bewerbungsschreiben. Ganz unbewußt vermittelt der Stil und die Optik des Schreibens bereits einen Eindruck vom Absender.
Du selbst sein
Eine wichtige Regel bei einem Vorstellungsgespräch ist Offenheit. Es macht wenig Sinn falsche Angaben zu machen, oder Fähigkeiten und Erfahrung vorzugeben. Spätestens, wenn man die Stelle bekommt fliegt der Schwindel auf. Auch macht es keinen Sinn sich selbst zu verstellen. Man ist, wie man ist und natürliches Verhalten ist wichtig um auch authentisch zu wirken. Personalverantwortliche haben viel Menschenkenntnis und erkennen schnell, wenn man eine Rolle spielt. Statt die Person zu spielen, die der Arbeitgeber sucht, sollte man einfach natürlich sein und darauf bauen, dass man selbst der, oder die Richtige ist.
Mein Stil
Eine Bewerbungsvorlage gibt es in den verschiedensten Stilen. Wenn man sich für eine davon entscheidet, dann ist das bereits eine Aussage darüber, welchen persönlichen Stil man hat. Manch einer wählt eine schlichte Bewerbungsvorlage, andere eine sehr bunte. Zusammen mit Inhalt des Schreibens kann das bereits einen guten Gesamteindruck vermitteln. Es macht daher auch Sinn, die Teile der Bewerbungsvorlage, die man selbst so nicht schreiben würde, umzuschreiben. Das ist zwar eine Gratwanderung, weil es innerhalb des Schreibens dann zwei Stile gibt, allerdings sollen auch nicht komplette Sätze ausgetauscht werden. Wörter, die man selbst nicht verwendet kann man einfach durch die eigenen ersetzen. Der Text passt dann besser zum Gesamtbild.
Das Foto
Von großer Bedeutung ist das Foto. Gesichter und unsere Mimik sind ein wichtiger Teil unserer Kommunikation. Wir vermitteln damit Botschaften, aber auch das Foto selbst ist abseits des Gesichtsausdrucks relevant. Es sollte ein möglichst professionelles Foto sein. Idealerweise zeigt es den Bewerber in einer Arbeitssituation, oder in einer möglichst neutralen Situation. Ein Urlaubs-Selfie ist also absolut die falsche Entscheidung. Auch sollte man darauf achten, dass das Foto nicht zu alt ist. Es sollte dem aktuellen Erscheinnungsbild möglichst nahe kommen.
Mit der passenden Bewerbungsvorlage und einem guten Foto kann man das eigene Schreiben unter der Vielzahl an Schreiben auf den Schreibtischen der Entscheider hervorstechen lassen. Ein wichtiger Faktor und der erste Schritt zur neuen Stelle.