Virenschutz warum eigentlich?

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Mehr als 20 Jahre ist es her, dass der Loveletter Virus erstmals ganze Unternehmen lahm legen konnte. Seitdem haben sich Computerviren dramatisch weiterentwickelt. Aber warum braucht man Virenschutz eigentlich?

Coronavirus

Computerviren sind momentan, so wie viele andere wichtige Themen, etwas in den Hintergrund gerückt. Stattdessen dominiert die Pandemie und ihre Folgen die Medien. Mit der Pandemie kann man aber auch sehr gut verstehen, warum Computerviren überhaupt Viren genannt werden. Wir alle wissen, dass der Erreger von Covid-19 sich über Menschen vermehrt. Ein Mensch steckt den anderen an und meist steckt man mehr als eine Person an. Damit verbreitet der Virus sich exponentiell. Außerdem richtet er bei jedem Menschen Schaden an. Genauso hat der Loveletter Virus funktioniert.

Loveletter

Am 04. Mai 2000 erblickter einer der bisher teuersten Viren das Licht der Welt. Unter dem Namen Loveletter erlangte das Skript rasch traurigen Weltruhm. Die Vorgehensweise war recht einfach. man erhielt ein E-Mail mit einem Dateianhang und dem Betreff Loveletter. Natürlich machte der Betreff und der Text des E-Mail viele Menschen neugierig. Also klickte man das Attachment an. Damit startete der Virus seine Arbeit und infizierte das System. Dabei verteilte er sich an alle E-Mail-Adressen im Adressbuch, löschte viele Dateien auf der Festplatte und versteckte andere. Zusätzlich setzte er für gelöschte und versteckte Dateien eine Kopie von sich selbst ein. Klickte man später also auf eine Datei auf der Festplatte führte man den Virus neuerlich aus. Abgesehen davon, dass wichtige Dateien gelöscht wurden, überlastete der Virus rasch die Mailserver. Die Anzahl der Empfänger nahm exponentiell zu.

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Die Verbereitung von Computerviren kann ähnlich ablaufen, wie die Coronapandemie

Schöne alte Zeit

Aus Sicht der Menschen, die Viren programmieren, war das eine goldene Zeit. Nicht nur, dass der Programmierer, der Loveletter entwickelt hatte, nicht verurteilt wurde, es war auch wirklich einfach, Computer so zu erreichen. Heute ist das zum Glück deutlich schwieriger. Einerseits aufgrund der technischen Barrieren am PC selbst, aber auch im Netzwerk. Andererseits aufgrund des Bewußtseins der Menschen, dass ein Attachment nicht immer etwas erfreuliches ist. Allerdings hat sich nicht nur der Anspruch an die Computerviren erhöht. Gleichzeitig bieten Computersysteme wesentlich mehr interessante Informationen. So betreiben wir Telebanking, wickeln Online-Einkäufe ab und greifen auf Kryprowährungen zu. Insgesamt also ein interessantes Betätigungsfeld für Kriminelle.

Bitcoins

Die Kryptowährungen stehen für ihre Anonymität in der Kritik. Tatsächlich ist es unmöglich, eine Transaktion nachzuverfolgen. Das ist ideal, wenn man beispielsweise Lösegeld erpressen möchte. Genau dieses Betätigungsfeld haben manche Programmierer sogenannter Ransomware für sich entdeckt. Sie entwickeln Software, die auf dem Zielsystem kurzerhand die Festplatte verschlüsselt. Man hat keinen Zugriff mehr auf die Festplatte und kann die Daten nur retten, indem man ein Lösegeld in Bitcoins bezahlt. Ein Konzept das funktioniert. Schließlich liegen auf den Festplatten der Rechner zahlreiche unbezahlbare Daten, Bilder und wichtige Dokumente. Die Datenrettung lassen sich die Betroffenen mitunter auch etwas kosten.

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Ransomware verschlüsselt die komplette Festplatte. Die Entschlüsselung erfolgt nach einer Lösegeldzahlung in Kryptowährung

Highjacker

Fragt man sich, warum man einen Virenschutz braucht, dann sind die Viren, die auf dem lokalen PC für Probleme sorgen, noch die kleineren Herausforderungen. Bemerkt man, dass ein Virus aktiv ist, dann ist das unangenehm, aber man wird sich mit der Beseitigung beschäftigen. Weit gefährlicher sind die Virenangriffe, die unbemerkt bleiben. Während manche Viren ganz gezielt versuchen, den User zu stören, indem sie das System verlangsamen, in seinem Namen Nachrichten verschicken, oder Dateien unbrauchbar machen, bemühen sich manche Viren sehr, unentdeckt zu bleiben. Sie ersetzen, oder verändern Systemdateien und werden dann ganz automatisch beim Hochfahren mitgestartet. Ihre Ziele sind beispielsweise das Abhören von Passwörtern. Gibt man Passwörter auf Webseiten ein, dann kann ein entsprechendes Programm, das unentdeckt läuft, diese mitloggen und an den Programmierer übertragen.

Versteckspiel

Diesem Vorgehen haben Banken und Zahlungsdienstleister mittlerweile einen Riegel vorgeschoben. Wir erhalten bei jedem Einloggen eine Push-Nachricht, oder ein SMS aufs Smartphone und müssen die Anmeldung authorisieren. Diese 2-Faktor-Authentifizierung macht die Zugangsdaten alleine nutzlos. Spannender ist es oft, einen fremdem PC als Relais zu verwenden. Im Internet hat jedes Gerät eine eindeutige Adresse. Basierend auf die IP-Adresse passiert das Routing und man kann über Kontinente hinweg Rechner und andere Geräte erreichen. Der Nachteil davon ist, dass die IP-Adressen nachvollziehbar sind. Das ist für Kriminelle natürlich problematisch. Wenn sie den Virus so programmieren, dass er die Daten, die er stiehlt, direkt zu ihnen überträgt, dann ist das recht einfach nachvollziehbar. Stattdessen nutzen sie Server und auch PC´s, die sie unbemerkt als Kommunikationsdrehscheiben verwenden.

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Um ihre Spuren zu verwischen verwenden die Kriminellen ungesicherte Server und Computer

Firewall

Wie man es auf verschiedenen Hollywoodproduktionen kennt, verwirren sie die Verfolger dadurch, dass sie über mehrere Stationen kommunizieren. Eine solche Station könnte der eigene PC sein. Heute ist fast jeder PC mit dem Internet verbunden. Damit verfügt er über eine eigene IP-Adresse und kann auch vom Internet aus erreicht werden. Im Normalfall verhindert das Modem die meisten dieser Zugriffe. Mit einer Firewall werden Zugriffe geprüft und gegebenenfalls geblockt. Ist diese Firewall aber nicht korrekt konfiguriert, oder sogar abgeschalten, dann ist der eigene Computer schutzlos den Angriffen ausgeliefert. Dabei ist es sehr einfach, sich gegen Angriffe zu schützen. Es gibt kostenlose Antivirus-Software, die bereits umfassenden Schutz liefert. Kostenpflichtige Software geht noch weiter und kann auch das Verschlüsseln von Daten durch Ransomware verhindern.

Virenschutz warum

Grundsätzlich verhindert Virenschutz, dass Schadsoftware ausgeführt wird. Jede Datei, auf die man selbst, oder ein Programm zugreift, wird gescannt. Ist der Zugriff verdächtig, dann wird er, je nach Konfiguration, verhindert, oder der User informiert. Antivirus-Software hat dabei verschiedene Strategien. Sie sucht nach sogenannten Viren-Pattern, also eindeutigen Codepassagen, die zu einem Virus gehören. Damit sie alle aktuellen Viren kennen, muss daher ein regelmäßiges Update dieser Suchmuster, oder Virensignaturen installiert werden. Die Antivirus-Software macht das im Regelfall vollautomatisch und meist auch ohne dass der User es bemerkt. Der Virenschutz sorgt aber auch vor und erkennt, wenn man eine Website ansurft, die verdächtig ist. Auch die Aktivitäten am System werden laufend überwacht.

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Es gibt zahlreiche Hacker, die laufend ihr Glück versuchen. Nur ein lückenloser Virenschutz kann sie aufhalten

Langfristig denken

Virenscanner arbeiten permanent auf der Festplatte und lesen jede Transaktion am Rechner mit. Das kann das System durchaus verlangsamen. Auch wenn die Hersteller bemüht sind, die Antivirus-Software ressourcenschonend zu gestalten, kann die Aktivität auf sehr alten Geräten mit langsamer und unterdimensionierter Hardware zu einem Performanceverlust führen. Es scheint also mitunter sehr verlockend den Virenschutz abzuschalten, um rascher arbeiten, spielen, oder surfen zu können. Diese kurzfristige Denkweise kann allerdings teuer zu stehen bekommen. Es vergeht tatsächlich keine Sekunde, in der nicht versucht wird, in fremde Systeme einzudringen. Lässt man die Deckung auch nur für einen Moment fallen, dann nützt das der nächste Angreifer unmittelbar aus und infiziert den Rechner.

Antivirus

Heute liefert Windows bereits umfassenden Virenschutz mit. Die Installation spezieller Antivirus-Software ist trotzdem für die meisten User die bessere Wahl. Aktuelle Virensignaturen und ein optimieres Programm, das meist völlig unbemerkt im Hintergrund läuft, liefern die zufriedenstellenderen Ergebnisse. Auch wenn es kein Produkt gibt, das einen 100-prozentigen Schutz gewährleisten kann, ist der Einsatz ein absolutes Muss. In der kostenlosen Version bieten viele Hersteller ausgezeichnete Produkte an. Die Lizenzkosten für ein Upgrade sind überschau- und leistbar. Warum setzt man also Virenschutz ein? Weil es Tausende von Hackern gibt, die aus ganz unterschiedlicher Motivation versuchen, Schadsoftware zu installieren. Die Folgen sind im besten Fall ein wenig Ärger und im schlimmstem Fall ein großer finanzieller Verlust. Virenschutz ist heute absolute Pflicht und darf auf keinem System fehlen.

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