Menschen fühlen sich von Verschwörungstheorien stark angezogen. Die Angst, hilflos einer höheren Macht, die im Verborgenen agiert, ausgeliefert zu sein befeuert Mythen und Verschwörungstheorien in allen Bereichen.
Chemtrails
Wenn wir an einem Sommertag den Himmel betrachten, dann fallen die Kondensstreifen auf, die die Flugzeuge in den Himmel zeichnen. Eine physikalische Reaktion, die etwas damit zu tun hat, dass warme Luft mehr Wasser aufnehmen kann, als kalte. Der heiße Abgasstrahl, der abkühlt sorgt damit für den Nebelstreifen, der sich entlang der Flugbahn dicht hinter dem Flugzeug bildet. Verschwörungstheoretiker sehen das anders. Statt harmlosem Kondenswasser sehen sie in den Streifen einen brisante Mischung aus Chemikalien. Mit Aluminium und Bariumverbindungen sollen die zivile Luftfahrt das Wetter regulieren. Dabei werden verschiedene Indizien genannt, die die Theorie bestärken sollen.
Realität
Allerdings übersieht diese Theorie den Faktor Mensch. Der britische Forscher David Grimes hat sich mit der Wahrscheinlichkeit auseinandergesetzt, mit der eine Verschwörung an die Öffentlichkeit gelangt. Dazu hat er Verschwörungen, die aufgeflogen sind, analysiert und eine Formel entwickelt. Dabei muss man berücksichtigen, dass die Mitwisser einmaliger Ereignisse sterben. Chemtrails werden, nach Meinung der Verschwörungstheoretiker, aber jeden Tag versprüht. Bedenkt man, dass jeder Flugzeugmechaniker, jeder Pilot und etliche andere Personen darin eingeweiht sein müssten, dann ergibt das eine riesige Gruppe an eingeweihten Personen. Die Flugzeuge müssten entsprechende betankt werden, also sind auch die Zulieferer der Treibstoffe eingeweiht. Außerdem natürlich deren Zulieferer. Glaubt man den Ergebnissen des britischen Mathematikers, dann wären Chemtrails schon lange publik geworden, wenn es sie tatsächlich geben würde.
Haarp
Anders sieht es mit den verschiedenen Verschwörungstheorien rund um militärische Anlagen aus. Hier sticht das US-amerikanische Militär besonders hervor. So wird beispielsweise Area 51 mit Waffengewalt verteidigt. Man nimmt an, dass dort Außerirdische leben und ihre Technologie erforscht wird. Eine weitere Anlage, die Rätsel aufgibt befindet sich in der Nähe von Rostock. In Marlow steht auf einem hermetisch abgeriegelten Gelände des amerikanischen Militärs eine 90 Meter hohe Antenne mit zwei, jeweils 40 Meter langen auslegern. Die Antenne ist drehbar und sendet Hochfrequenzwellen. Glaubt man den Theorien dazu, dann handelt es sich um eine Anlage, die das Wetter beeinflusst. Die elektromagnetischen Wellen wirken auf die Ionosphäre und sorgen für Regen, oder Sonnenschein. Je nachdem, was gerade in die Pläne der USA passt.
Funkantenne
Tatsächlich handelt es sich bei der Anlage in Rostock Marlow um eine Funkantenne. Tatsächlich werden elektromagnetische Wellen in die Ionosphäre gesendet. Allerdings nicht um dort Vorgänge rund um das Wetter zu beeinflussen, sondern um davon wieder zurück zur Erde reflektiert zu werden. Die ausgeklügelte Technik dient dazu, Schiffe überall auf der Erde anfunken zu können. Damit das funktioniert, muss das Signal einmal, oder mehrmals an der Ionosphäre abprallen. Die Anlage ist dafür entwickelt worden und hält die Verbindung zur amerikanischen Flotte weltweit.
Atlantis
Ein Mythos, der sich hartnäckig hält, ist das versunkene Königreich Atlantis. In einer gewaltigen Flut ist der Kontinent, der im Atlantik zwischen Europa und Amerika gelegen sein soll, versunken. Mit ihm ging die damalige Hochkultur der Atlanter unter. Befeuert wird die Legende davon, dass Platon, der griechische Philosoph in zwei seiner Spätwerken über einen Krieg zwischen Athen und Atlantis berichtet. Er beschreibt, dass Atlantis von den zehn Söhnen des Poseidon regiert wurde, die ihr Volk unterwarfen und eine riesige Streitmacht aufstellten. Mit diesem Heer expandierten sie nach Osten. Erst die Griechen konnten den übermächtigen Feind aufhalten. Nachdem die Atlanter von den Athenern besiegt worden waren, kam es zu einem mächtigen Erdbeben und beide Heere versanken. Athen versank im Erdboden und Atlantis im Atlantik.
Die Demokratie
Platons Bericht wird als Dialog unter fiktiven Personen aufgezogen. Diese Form wählt Platon in vielen seiner philosophischen Werke. Bei der Beschreibung der Kriege mit Atlantis geht es allerdings nicht um einen Tatsachenbericht. Die Geschichte hat Platon lediglich erfunden. Vielmehr nutzt er die Erzählung vom Krieg dafür, die Staatsformen zu vergleichen. Aktuelle Interpretationen Platons Atlantiserzählung gehen davon aus, dass es vielmehr um die Monarchie der Atlanten im Vergleich zu den griechischen Staatsformen geht. Das Werk zeigt, dass die Demokratie die beste Staatsform darstellt. Das Platon der erste war, der Atlantis erwähnte macht ihn zum Urheber dieses Mythos. Aber es ist nicht mehr, als eine frei erfundene Geschichte.
UFOs
Unidentifizerte Flugobjekte umgeben uns, glaubt man den Verschwörungstheoretikern. Die Regierungen der Welt wissen, dass die Außerirdischen bereits unter uns sind. Es gibt nicht nur Kontakte, sondern auch einen regen Austausch. Andere Verschwörungstheoretiker gehen davon aus, dass Aliens lange bevor die Menschen sich entwickelt haben, die Erde besuchten. Dafür sprechen viele Entwicklungen, die weltweit parallel passiert sind. Außerdem gibt es in verschiedenen Kulturen erstaunliche Kenntnisse über Astronomie. Der Gedanke, dass dieses Wissen von den Außerirdschen stammt ist naheliegend. Außerdem passen viele Geschichten über Götter gut zu dem Bild, das wir von Außerirdischen haben. Sie steigen vom Himmel und sind den Menschen weit überlegen.
Verschwörungstheorien und Mythen
Die Liste der Mythen und Verschwörungstheorien könnte man wohl endlos fortsetzen. Allerdings sind diese Theorien eben nicht mehr, als Theorien. Alle weisen gravierende Lücken auf, die nur durch Vermutungen gefüllt werden. In jedem Fall bedingen die Verschwörungstheorien, dass viel Aufwand betrieben wird, um sie geheim zu halten. Menschen sehen oft das, was sie sehen wollen. Also interpretieren sie viele Beobachtungen so, dass es zu ihrer Theorie passt. Andere Beobachtungen und Fakten, die sie widerlegen werden großzügig ausgeblendet. Bestimmt gibt es auf der Erde viele Geheimnisse und Fakten, die wir heute nicht kennen. Wahrscheinlich sind wir im Universum auch nicht alleine. Allerdings gibt es physikalische Gesetze, die offensichtlich für das ganze Universum gelten. Damit ist die maximale Geschwindigkeit mit der Lichtgeschwindigkeit limitiert. Eine interstellare Reise in eine andere Galaxy würde auch mit Lichtgeschwindigkeit Jahrzehnte dauern. Die Wahrscheinlichkeit, dass Aliens uns besuchen ist damit mehr als gering.