Willkommen zurück – an mich selbst gerichtet.
Gestern kamen wir aus dem Urlaub um Berlin und Bad Bevensen zurück und waren im Grunde auch sehr froh darüber. Verreist waren wir mit der Deutschen Bahn, mir grauste es schon vorher. Mit mehreren Gepäckstücken mit stattlichem Gewicht und der Bahn zu reisen ist wirklich alles andere als bequem, nächstes mal leihe ich mir lieber ein Auto oder gebe die 50 Euro mehr für einen Flug aus. Aber naja.
Auf unserer Reise hatten wir so einiges mit der Bahn erlebt.
Los ging´s am 1. Reisetag; Da die einfachen Fahrten nach Berlin sehr teuer sind (50 Euro) gingen wir in Hannover am Hauptbahnhof zum Reisecenter um uns über Preise und Möglichkeiten zu informieren.
Die Bahn feierte an diesem Tage das 175 jährige Bestehen und lockte mit einen nettem Sonderangebot.
Bei Kauf einer Bahncard reist eine zweite Person Hin und Zurück umsonst. Cool 🙂 Da meine Freundin eh noch eine Bahncard kaufen wollte taten wir dies gleich an diesem Tage, wir fuhren also für 36 Euro zu zweit nach Berlin (Ich habe noch eine BC 25).
So schön, so gut. Das Angebot gilt für Hin- und Rückfahrt versicherte man uns am Schalter und wir sollen drei Tage vor Rückreise in Berlin die Rückfahrt buchen. Okay, drei Tage vor Abreise gingen wir in Berlin Spandau zum Bahnschalter und sagten was wir wollten.
Die Bahnmitarbeiterin schaute uns verdutzt an und wusste nicht was wir von ihr wollten – von diesem Angebot sei scheinbar nichts in Berlin angekommen und sie wusste nicht Bescheid. Nun musste die Frau sich erst einmal in die Angebote der Bahn einlesen – was knapp 10 Minuten dauerte – und dann sagte sie: „Ja, das wird dann wohl so stimmen“, verkaufte uns ein Ticket und auf die Frage ob der zweite umsonst fährt kam ein: „Ja, ja…“.
Nun gut, etwas komisch fühlte sich das ganze dann schon am Reisetag im Magen an, aber die haben uns das ja so verkauft.
Am Rückreisetag ging es um 15 Uhr von Spandau aus los Richtung Bad Bevensen. Die Fahrt sollte nur zwei Stunden dauern… sollte.
Nach knapp 20 Minuten Fahrt mit dem IC wurde der Zug auf einmal mitten in der Pampa langsamer und schließlich zum stehen. Hm… und nun? Nach 5 Minuten kam die Durchsage vom Lokführer, dass die Achsen am Bistrowagon heißgelaufen seien und man das ganze begutachten muss, die Weiterfahrt sich also verzögert.
Noch mal 10 Minuten später kam die nächste Durchsage: Leider gibt es ein Problem mit heißgelaufenen Achsen am Bistrowagon, man muss nun langsam bis zum nächsten Bahnhof fahren und dort den Wagen vom Zug ausschließen, da sonst eine sichere Fahrt nicht mehr garantiert sei. Wie lange das ganze dauern würde kann man leider nicht sagen, man bittet um Entschuldigung.
Auch gut, den Anschlusszug in Stendal haben wir eh schon verpasst also was soll´s.
Im nächsten Bahnhof, in Rathenow – irgendein Kuhdorf bei Berlin – hielt der Zug und nach weiteren 10 Minuten kam die Durchsage, dass eine Weiterfahrt mit dem Zug unmöglich sei und man bitte aussteigen soll.
Bitte was!?
Dann kam noch einmal die Durchsage, dass in ca. 30 Minuten unplanmäßig ein ICE halten würde und uns aufnehemen sollte.
Cool, ICE bin ich noch nie gefahren, finde ich toll, nur was bringt mir ein ICE der mich in 5 Minuten nach Stendal bringt und ich dort 3 (!!) Stunden auf den nächsten Zug warten muss, der Abfährt zu einer Zeit wo ich schon zu Hause auf dem Sofa liegen wollte????
Wir gingen also zu dem Bahnpersonal, was regelrecht am Bahnsteig belagert wurde. Es wurden munter Reklamationszettel verteilt. Nach 20 Minuten als wir endlich rankamen, fragten wir, wie wir denn nun nach Bad Bevensen kommen, denn nach Hannover – wo der ICE hinfuhr – wollten wir nicht…
„Steigen Sie in Stendal aus, dort können Sie mit dem Zug um 18:43 Uhr weiterfahren“ (Es war 16:13 Uhr). Toll – Wir fragten den Mann, ob wir auch mit dem ICE nach Hannover fahren können und von dort aus mit dem Metronom nach Uelzen der stündlich fährt. „Nein, in Hannover fährt erst um 20:23 Uhr der nächste Zug Richtung Hamburg“…
HAHA, der Typ hatte echt kein Plan und das was er uns sagte war schlichtweg falsch.
Um 16:28 Uhr kam dann schließlich der ICE, der bereits voll war und nun der ganze IC dort noch Platz finden musste, das klappte natürlich nicht, also saßen wir mit 2 Koffern und 4 Taschen im nicht klimatisierten Flur vor dem Klo, wirklich sehr angenehm.
Kurz vor Stendal quetschten wir uns samt Gepäck zum Ausgang, dann kam die Durchsage „Wir erreichen in Kürze Stendal, Sie haben Anschluß… Reisende mit dem Ziel Celle, Uelzen, Hamburg bleiben bitte in diesem Zug, Sie haben in Hannover Anschluß an einen IC“.
Ähäh, was? Also doch!? Boar ey, ich hatte schon schlechte Laune, das ganze wurde nun noch etwas mehr, aber auch etwas weniger, denn immerhin mussten wir in Stendal nicht Stunden auf unseren Zug warten. Der Typ am Bahnsteig hatte Mist erzählt und wir suchten uns einen neuen Platz im ICE für die restliche Fahrt nach Hannover.
Puh…
Um 18 Uhr schießmichtot erreichten wir Hannover, nach 10 Minuten warten auf den IC konnten wir endlich Richtung Uelzen abfahren. Zu unserem Bedauern war auch dieser IC einfach nur überfüllt und so mussten wir letztendlich bis nach Celle noch mit Koffer und Co. wiedermal im Gang platz nehmen.
Um 19:15 Uhr erreichten wir Uelzen und waren heilfroh darüber. Da wir eigentlich um 17 Uhr in Bad Bevensen ankommen sollten, liegen wir über 2 Stunden Verspätung und dürfen uns im Nachhinein über eine 50%ige Gutschrift des Fahrpreises freuen, na mal schauen ob das wenigstens klappt…