Ein wenig abgenutzt, aber immer noch präsent, ist der Begriff des Hamsterrads. Das Bild, das damit gezeichnet wird, ist das sinnlose Bemühen, mit unselbstständiger Arbeit weiterzukommen. Stattdessen laufen wir unser ganzes Berufsleben am Stand. Dieses Hamsterrad zu verlassen, ist eine verlockende Idee. Networkmarketing ist eine Variante zur Unabhängigkeit. Aber was genau ist das eigentlich?
Geld und andere Bedürfnisse
Der 1970 verstorbene, amerikanische Psychologe Abraham Maslow hat ein Stufenmodell entwickelt, in dem er die Bedürfnisse der Menschen hierarchisch auflistet. Das Modell ist unter dem Namen Maslow’sche Bedürfnispyramide bekannt. Maslow zufolge sind unsere wichtigsten Bedürfnisse die physiologischen Bedürfnisse. Atmen, Ernährung und Schutz vor Umwelteinflüssen sind für uns wichtiger, als alles Andere. Direkt danach folgt bereits unser Sicherheitsbedürfnis. Wir streben finanzielle und soziale Sicherheit an. Daher spielt auch ausreichend Geld für uns eine sehr wichtige Rolle. Eine starke Motivation, einer Erwerbstätigkeit nachzugehen. Als dritte Priorität sieht Abraham Maslow die sozialen Bedürfnisse. Sind wir satt und sicher, ist als Nächstes unser soziales Umfeld das Wichtigste. Gefolgt wird diese dritte Ebene von der Ebene für Anerkennung und Wertschätzung und zuletzt von der fünften und höchsten Ebene – dem Bedürfnis nach Selbstverwirklichung.
Sicherheit
Setzt man voraus, dass man ausreichend Flüssigkeit und Nahrung zur Verfügung hat, sowie Frischluft zur Verfügung steht, ist also Sicherheit unser größtes Bedürfnis. Wir sehnen und nach geordneten Verhältnissen. Frieden und eine stabile Ordnung im eigenen Heimatland sind wichtig für Menschen. Auch die finanzielle Sicherheit wird mit diesem Bedürfnis abgedeckt. Geld macht nicht zwangsläufig glücklich. Allerdings kann es erheblichen Stress verursachen, wenn man zu wenig Geld hat. Nicht zuletzt deckt man mit dem zur Verfügung stehenden Geld auch die wichtigsten physiologischen Bedürfnisse, wie Nahrung und Wohnraum. Nur wenn genug Geld vorhanden ist, hat man die Sicherheit sich selbst zu verwirklichen. Nur dann pflegt man Freundschaften und entwickelt sich weiter. Dieses Sicherheitsbedürfnis, das bei allen Menschen tief verwurzelt ist, ist ein Grund dafür, das Hamsterrad nicht zu verlassen.
Hamsterrad
Tag für Tag tauschen wir unsere Lebenszeit gegen Geld ein. Wir fahren zu unserer Arbeitsstelle, erfüllen unsere Pflicht und erwirtschaften mit unseren Fertigkeiten Geld für unseren Arbeitgeber. Der Gedanke, die Früchte der eigenen Arbeitsleistung selbst zu ernten, liegt also nahe. Schließlich scheint es einfach zu sein, das, was man im Job Tag für Tag macht, auf eigene Rechnung zu tun. Statt die Taschen und Konten des Arbeitgebers zu füllen, lenkt man so das Geld in die eigenen Taschen um. Allerdings gibt das Hamsterrad eben auch Sicherheit. Wer hier Tag für Tag seine Runden dreht, muss sich keine Sorgen um Steuern und Abgaben machen. Auch gesetzliche Vorgaben, wie etwa der Arbeitsschutz, muss der Arbeitgeber einhalten. Am Ende des Arbeitstags, oder im wohlverdienten Urlaub, lässt man die Arbeit hinter sich. Andere erledigen die Aufgaben und man kann seine Freizeit unbeschwert genießen.
Selbstständigkeit
Entscheidet man sich für die Selbstständigkeit, dann erkennt man schnell, dass die Bezeichnung durchaus zutreffen ist. Man muss ständig alles selbst erledigen. Konkret hat man als selbstständiger Unternehmer keine wirkliche Freizeit. Zumindest nicht, solange man alleine das Gewerbe betreibt, was bei Jungunternehmern und Gründern durchaus der Regelfall ist. Man trägt viel Verantwortung. Im Gegenzug werden die Bedürfnisse der beiden höchsten Ebenen der Maslow’schen Bedürfnispyramide befriedigt. Das Streben nach Anerkennung und Wertschätzung, sowie die Möglichkeit sich selbst zu verwirklichen werden durch die Selbstständigkeit bietet das Leben als Unternehmer auf jeden Fall. Allerdings braucht es viel Mut, sich vollständig vom eigenen Erfolg als Gründer abhängig zu machen. Hier kommt das Network Marketing ins Spiel.
Network Marketing
Es gibt unzählige Möglichkeiten, sich selbstständig zu machen. Viele Tätigkeiten setzen eine Qualifikation voraus und andere Tätigkeiten sind stark reglementiert. So ist es beispielsweise eine Herausforderung selbst Kosmetik, oder Nahrungsmittel herzustellen. Auch bei anderen selbstständigen Tätigkeiten gibt es hohe Risiken. So trifft den Unternehmer Haftung und Gewährleistung, sowie etliche Gesetze, die den Konsumenten schützen. Leicht kann ein Kunde von einem Auftrag zurücktreten und man bleibt auf Ware und einer hohen Investition sitzen. Das kann ein großes Unternehmen leichter verkraften, als ein kleiner Einzelunternehmer. Network Marketing bietet eine Möglichkeit, bei freier Zeiteinteilung ein skalierbares Geschäftsmodell zu übernehmen, das millionenfach bewährt ist. Das Prinzip ist einfach. Man vertreibt Waren eines großen Unternehmens und kassiert dafür Provisionen. Hat man weniger Zeit, dann wird man auch weniger Umsatz generieren. Investiert man viel Zeit, dann lassen sich auch entsprechend hohe Umsätze erzielen.
Direktvertrieb
Die Idee hinter dem Network Marketing, oder dem Direktvertrieb ist es, auf der einen Seite im Freundes- und Verwandtenkreis Produkte zu verkaufen. Auf der anderen Seite bietet ein solches System aber auch die Möglichkeit zur Weiterentwicklung. Man wirbt im Laufe der Zeit neue Gründer und Jungunternehmer an, die ebenfalls in das Network Marketing einsteigen. Jeder geworbene Partner erzielt Umsatz und erhält Provisionen. Als werbender Teilnehmer profitiert man aber auch von dem Umsatz, den die geworbenen Partner erzielen. Das System ist in Stufen organisiert und die jeweils darüber liegenden Stufen profitieren vom Umsatz, den darunter liegenden Ebenen erwirtschaften. Der Direktvertrieb bietet also langfristig auch die Chance, ein sogenanntes passives Einkommen zu erzielen.
Passives Einkommen
Als passives Einkommen werden Einkünfte bezeichnet, für die man selbst nichts tun muss. Kauft man eine Wohnung und vermietet sie, sind die Mieteinnahmen ein solches passives Einkommen. Aber auch eine Website, über die man Verkäufe vermittelt, generiert solche passiven Einkünfte. Im Network Marketing gelingt es, mit dem Aufbau eines Netzwerks aus engagierten Partnern, ohne eigene Vertriebstätigkeit Geld zu verdienen. Andere, ähnliche Geschäftsmodelle, wie beispielsweise das Dropshipping, generieren nur Umsatz, wenn man selbst aktiv wird. Zwar kann man auch hier einige Schritte automatisieren, muss aber trotzdem ständig überwachen und gegebenenfalls eingreifen, wenn beispielsweise die Produktpalette, oder die Preise sich ändern. Bei Direktmarketing kann man sich, ein ausreichend großes Netzwerk vorausgesetzt, zurücklehnen und trotzdem Einkünfte erzielen. Aber diese Möglichkeit ist nicht der einzige Vorteil des Direktvertriebs.
Skalierbarkeit
Ein wesentlicher Vorteil des Network Marketings ist die Skalierbarkeit. Entscheidet man sich, seine unselbstständige Tätigkeit komplett aufzugeben, kann man die Tätigkeit im Direktvertrieb als Fulltime-Job ausführen. Bleibt man im Job, kann man an Wochenenden und Abenden nebenbei Geld verdienen. Gleichzeitig behält man die Sicherheit des Angestelltenverhältnisses, während man sich ein solides zweites Standbein aufbaut. Wächst der Umsatz und das Netzwerk, kann man sich immer noch dafür entscheiden, nur noch im Network Marketing aktiv zu sein. Network Marketing ist auch ein ausgezeichneter Einstieg in die Selbstständigkeit. Der unbedingt erforderliche Aufwand ist überschaubar und man kann Erfahrungen damit sammeln, selbst Geld zu verdienen. Man findet heraus, ob man die nötige Konsequenz, Ehrgeiz, Motivation und zeitliche Ressourcen zur Verfügung stellen kann, um selbstständig erfolgreich zu sein. Hat man einmal ein regelmäßiges Einkommen aufgebaut, ist das ein solider Grundstock für weitere Geschäftsmodelle und schafft außerdem das Kapital, das man für viele andere Varianten der Selbstständigkeit braucht.