Fragt man einen Fotografen, welche Kamera er einsetzt, dann gibt es mit hoher Wahrscheinlichkeit eine von zwei Antworten. Canon, oder Nikon. Heute sind aber auch Apple, Huawei, oder Samsung mögliche Antworten.
Body und Objektiv
Die klassische Fotografie lebt davon, dass die Kamera auf jede Situation angepasst werden kann. Vor 20 Jahren spielte der Film eine entscheidende Rolle. Heute ist er komplett durch den CCD-Sensor ersetzt. Zwar hat das digitale Bild immer weniger Informationen, als ein analoges, aber das fällt im Normalfall nicht auf. Einerseits bieten moderne Kameras, wie etwa im aktuellen iPhone 11 eine Auflösung von 12 Megapixel und Anbieter wie Huawei im P30 sogar 40 Megapixel und andererseits werden Fotos heute fast ausschließlich auf Bildschirmen betrachtet. Sie werden also auch digital, also als Summe einzelner Punkte dargestellt. Selbst der Ausdruck erfolgt Pixel für Pixel. Dank der hohen Auflösung gibt es allerdings so viele Bildpunkte, dass es sich bei normaler Bildgröße kaum vom analogen Bild unterscheidet. Der Sensor ist allerdings, wie jeder Fotograf weiß, noch nicht alles. Für ein perfektes Bild braucht es außerdem ein gutes Objektiv und entsprechende Einstellungsmöglichkeiten.
Programme
Was bei der professionellen Digitalkamera die Kameraprogramme sind, gibt es beim Smartphone nur in abgespeckter Variante. So kann man zwar da und dort Belichtungszeit und Blende einstellen, im Regelfall wird man aber auf ein Standardprogramm zurückgreifen. Die Kamerafunktion hat in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen und hat mittlerweile ein Level erreicht, das sie zu einer echten Alternative macht. Nachdem die digitalen Kompaktkameras nahezu vollständig von den Smartphones und ihren Kameras verdrängt wurden, geht es jetzt den Profikameras an den Kragen. Bevor man also zu den professionellen und semiprofessionellen Modellen der Marktführer greift, lohnt es sich, sich mit dem Angebot an Smartphonekameras auseinanderzusetzen. Es gibt heute wohl nichts mehr, was ein Hobbyfotograf beim Smartphone vermissen würde.
Fotoshooting mit dem Smartphone
Das Smartphone ist in erster Linie für Schnappschüsse in Verwendung. Wer Kinder hat, wer wird auf seinem Smartphone hunderte, vielleicht sogar tausende an Bildern von ihnen gespeichert haben. Aktuell wächst eine Generation heran, deren Entwicklung so lückenlos dokumentiert wird, wie bei keiner Generation davor. Setzt man sich aber einmal kritisch mit diesen Schnappschüssen auseinander, dann wird man schnell feststellen, dass es wenig gibt, was man daran aussetzen kann. Die Chance, dass ein Bild unscharf ist, ist minimal. Meist ist eine unscharfe Aufnahme das Resultat von Bewegung. Blättert man durch die Galerie am Smartphone wird schnell klar, dass man damit hervorragende Bilder machen kann. Egal, ob man spielende Kinder, oder neue Tanzschuhe fotografiert, die Bilder sind stets makellos. Zumindest, was die technische Umsetzung angeht.
Bildkomposition
Aber oft sind es eben nicht nur die technischen Details der Aufnahme, die beeindrucken. Belichtung, Farben und Tiefenschärfe werden vom Smartphone souverän erledigt. Die Bildkomposition ist in den meisten Fällen ebenfalls sehr gut. Der Grund dafür sind auf der einen Seite die Displays der aktuellen Mobiltelefone. Man sieht das Bild in Echtzeit und kann sehr leicht beurteilen, was man bekommt. Der leichte Weitwinkel der meisten Kameraobjektive sorgt außerdem für ein natürliches Bild. Die Fotos, die man mit dem Smartphone schießt, entsprechen also etwa dem, was man auch mit dem Auge sieht. Dadurch erfassen wir den Kontext und das Motiv, das sich meist in der Bildmitte befindet, sehr leicht. Die Standardprogramme der Smartphonekameras sind ausgereift und funktionieren sichtlich sehr gut. Darüber hinaus stehen mittlerweile aber zahlreiche Kreativprogramme zur Verfügung, die die Kamera noch weiter aufwerten.
Perfekte Bilder
Begriffe wir der Bokeh-Effekt, bei dem Hintergrund verschwommen dargestellt werden und das Bewußtsein für die Komplexität von Nachtaufnahmen wurden von den Smartphones der letzten Monate und Jahre geprägt. Mit einem einfachen Klick am Handydisplay kann man den sogenannten Bokeh-Effekt ganz einfach und effizient einsetzen. Festliche Kleider, Autos, oder andere außergewöhnliche Motive lassen sich damit klar vom Hintergrund abgrenzen. Was bei der herkömmlichen Fotografie klare Grenzen hat, ist beim Smartphone fast unbegrenzt möglich. Durch Wahl der richtigen Blende lässt sich Tiefenschärfe erzielen, oder eben nicht. Will man einen sehr kurzen Focusbereich scharf abbilden muss man eine sehr geschlossene Blende, also eine hohe Blendenzahl einsetzen. Für maximale Tiefenschärfe wird die Blende weit geöffnet. Am Smartphone braucht man sich dazu keine Gedanken zu machen, denn der Bokeh-Effekt entsteht beim Fotoshooting mit dem Smartphone nicht in der Linse, sondern wird elektronisch ergänzt.
Bildbearbeitung
Was bei der analogen Fotografie noch die Arbeit in der Dunkelkammer war, das ist heute in den meisten Fällen Photoshop. Der Marktführer bei der Bildbearbeitungssoftware wird von Profis und Hobbyfotografen gleichermaßen dazu eingesetzt, Bilder zu entwickeln. Im Smartphone erfolgt die Bildbearbeitung in Echtzeit. Dank mehrerer Objektive, die bei den Hauptkameras moderner Smartphones eingesetzt werden, können die verschiedenen Bildbereiche mit unterschiedlichen Aufnahmen aufgenommen werden. Die Kamera erkennt das Motiv, grenzt es gegenüber dem Hintergrund ab und stellt den Rest des Bildes unscharf dar. Auch in anderen Bereichen hilft das Smartphone elektronisch etwas nach und sorgt damit für gestochen scharfe Aufnahmen.
Hobbyfotograf
Professionelle Kameras werden sich wohl auch in Zukunft noch halten. Spezielle Effekte direkt aus dem Objektiv zu erzeugen ist eine Herausforderung der sich Hobbyfotografen tagtäglich stellen. Auch gibt es spezielle Bildeffekte und Situationen, in den nur ein volwertige Kamera weiterhilft. Will man etwa den Sternenhimmel fotografieren, oder bewußt über-, oder unterbelichten, stößt die Elektronik des Mobiltelefons an seine Grenzen. Allerdings steckt nicht in jedem Menschen ein Hobbyfotograf und die wenigsten verbringen ihre Freizeit mit der Suche nach Motiven und Bildbearbeitung. Der Anspruch der Bilder aus dem Smartphone ist auch nicht, ein Kunstwerk zu sein. Es geht um die ansprechende Abbildung der Realität. Viele Details in einer ansprechenden Form sind mit einem einzigen Klick zu erreichen. Eine Möglichkeit, die die meisten Menschen wohl niemald gehabt hätten. Vom Schnappschuss bis zum Fotoshooting mit dem Smartphone ist alles möglich und auch ohne Hintergrundwissen leicht umzusetzen. Das Smartphone ist in den meisten Bereichen ein echter Ersatz für Spiegelreflexkameras geworden und mit ein Grund dafür, dass Bilder heute unser Leben beeinflussen, wie nie zuvor.
Interessanter Artikel, mein eigenes Fotographie verhalten hat sich entsprechend dem Artikel verändert. Vor dem letzten Urlaub habe ich mir ein neues Smartphone gekauft Huawai P30 lite und ehrlich, ich habe noch nie so viele so gute Fotos gemacht. Das einzigste Manko ist der fehlende optische Zoom, gut das P30 Pro hätte diesen gehabt war mit aber zu teuer. Na ja das nächste neue Smartphone in einigen Jahren wird auch einen guten optischen Zoom haben und spätestens dann werden Kompaktkameras ein Relikt der Geschichte sein.