Der Sinn, auf den wir uns am meisten verlassen ist unser Sehsinn. Zwar sind wir bei weitem nicht die besten darin, aber trotzdem reagieren wir auf visuelle Reize am stärksten. Bilder sind also wichtige Elemente in Texten. Kostenlose lizenzfreie Bilder finden ist ein Thema, mit dem sich viele Blogger tagtäglich auseinandersetzen müssen.
1000 Worte und ein Bild
Zwar sagt das Sprichwort, dass ein Bild mehr sagt, als tausend Worte, aber in einem ordentlichen Blogbeitrag setzt man bei einem Beitrag mit tausend Wörtern zumindest drei Bilder. Die Wirkung von Bildern ist enorm. Als sprichwörtlicher Blickfang ziehen sie die Aufmerksamkeit auf sich. Die Ursachen dafür können ganz unterschiedlich sein. Hat man Wissen rund um Fotografie, oder Bildbearbeitung, dann fällt die verwendete Technik viel stärker auf, als das Motiv. Aber auch in diesem Fall, wenn man das Bild mit Kennerblick betrachtet und Belichtung und Blende beurteilt, oder die Spuren der Nachbearbeitung ins Auge fallen, passiert dasselbe, das beim Laien passiert. Ein Bild löst in unserem Gehirn eine umfangreiche Kettenreaktion aus.
Optische Täuschung
Unser Gehirn ist ein Meister darin, Energie und Aufwand zu sparen. In den meisten Fällen nehmen wir das, was wir sehen, garnicht vollständig wahr. Es wäre im Alltag auch zu viel Information, die unsere Augen liefern. Das Gehirn arbeitet deswegen mit vielen Tricks, lässt Informationen weg und ergänzt Dinge. Der beste Beweis dafür sind optische Täuschungen. Mit einfachen Mechanismen, wie einem schwarzen, oder weißen Punkt, oder Linien mit Pfeilen, kann man unser Urteilsvermögen mit ein paar Strichen aushebeln. Während das Lesen also viel Aufwand bedeutet und der Text in erster Linie auf der intellektuellen Ebene wirkt, trifft uns ein Bild viel schneller und tiefer. Wir müssen nicht verstehen, was wir sehen, damit eine Emotion ausgelöst wird. Erst wenn wir ein Bild länger betrachten verstehen wir, was es ist, das uns berührt. Allerdings kommt das selten vor.
Schnelles Leben
Wer schnellen Schrittes durch eine Einkaufsstrasse, oder entlang von Werbeplakaten geht, der achtet nicht auf die Werbebotschaften, die uns überall präsentiert werden. Trotzdem gibt es einzelne Bilder, die uns auffallen. Es ist nicht die Bildkomposition, die Nachbearbeitung, die Farbe, oder die Zusammenstellung der einzelnen Teile. Es ist etwas, das man nicht definieren kann. Tatsächlich erleben wir ein ganzes Feuerwerk an Schlüssen, Erinnerungen und Kombinationen, wenn wir ein Bild sehen. Unser gesamter Erfahrungsschatz wird herangezogen um das Bild einzuordnen. Eine Eigenschaft, die wir ausgebildet haben, um eine Situation schnell einschätzen zu können. Oft weiss man nicht, woran es liegt, aber man spürt, dass etwas nicht in Ordnung ist. Eine winzige Kleinigkeit, die wir wahrnehmen sorgt dafür, dass unsere Aufmerksamkeit sich auf etwas richtet.
Etwas im Busch
Auch wenn es heute nur noch eine Redewendung ist, so war es für unsere Vorfahren wohl entscheidend, ob etwas im Busch lauert, oder nicht. Dass man dabei nicht jedes Blatt, den Boden und die umliegenden Büsche nacheinander gezielt ins Visier nehmen kann, ist klar. Trotzdem reicht ein Blick und unsere inneren Alarmglocken gehen an. Hier stimmt etwas nicht. Allerdings klappt das auch mit dem Gegenteil. Wir können durch einen Anblick auch positiv berührt werden. Speziell dann, wenn Menschen abgebildet werden greift eine andere Fähigkeit, die wir im Laufe der Evolution gelernt haben. Empathie sorgt dafür, dass wir mit anderen Menschen mitfühlen. Mimik, und Körpersprache reichen aus, um uns eine Emotion zu übermitteln und die Empathie sorgt dafür, dass wir dieselbe Emotion spüren.
Bilder
Blättert man aufmerksam durch Magazine, oder Zeitungen, dann stechen die Bilder besonders ins Auge. Sie lockern den Text auf, sorgen mit Bildunterschriften dafür, dass man schnell ins Thema findet und schaffen eine Stimmung. Eine dampfende Kaffeetasse, frische Kräuter, oder eine junge Katze mit einem Wollknäuel verfehlen ihre Wirkung nicht. Diese psychologischen Effekte sind auch für Texte im Internet wichtig. Jedes Blog hat seinen eigenen Stil und schafft durch verwendete Farben und Logos bereits einen Gesamteindruck. Bilder, die man in den Blogbeiträgen platziert ergänzen diesen Eindruck. Die Bilder dienen, wie in der Werbung, oder in Magazinen, als Blickfang und regen dazu an, einen Beitrag zu lesen. Gleichzeitig unterstreichen sie den Inhalt des Textes, provozieren und sorgen dafür, dass der Leser sich mit den verschiedenen Aspekten des Themas auseinandersetzt. Allerdings gibt es mit Bildern einige Probleme.
Urheberrecht
Auf der einen Seite hat jeder Urheber das Recht über die Nutzung seiner Werke zu entscheiden. Auf der anderen Seite hat jede Person das Recht, über Fotos, auf denen sie gezeigt werden, zu verfügen. Das sorgt dafür, dass Bilder im Internet zu einem Geschäft geworden sind. So gibt es Plattformen auf denen man sogenannte Stockfotos kaufen kann. Wer eine glückliche Familie beim Fahrradausflug abbilden will, muss kein Fotoshooting veranstalten. Für eine kleine Lizenzgebühr kann er ein solches Foto suchen und gemäß der Lizenzvereinbarungen verwenden. Als Blogger kann man denselben Weg gehen. Allerdings kosten die Lizenzen für die Bilder jeweils ein paar Euro. Gestaltet man seinen Blogbeitrag mit einigen Bildern, dann kostet die Erstellung schnell mehr als zwanzig Euro. Für einen privaten Blog ein hoher Preis.
Kostenlose lizenzfreie Bilder
Allerdings gibt es auch Plattformen, auf denen man lizenzfreie Bilder findet, die man kostenlos einsetzen kann. Die Urheber dieser Fotos und Grafiken stellen sie kostenlos zur Verfügung. Auch ich nutze solche Fotos in meinen Beiträgen. Die Bilder dieses Beitrags habe ich alle auf pixabay gefunden. Aber auch viele andere Plattformen bieten Bilder an, die man kostenlos nutzen kann. Die Grundlage dafür bietet die Lizenzierung. Der Begriff Lizenzfrei ist in diesem Zusammenhang etwas irreführend. Die Bilder unterliegen meist einer Creative Commons Lizenz, sind also frei zu verwenden. Trotzdem lohnt sich ein Blick ins Kleingedruckte, denn auch hier gibt es Unterschiede.
Creative Commons
Creative Commons ist eine Organisation, die sich um die Standardisierung frei verfügbarer Werke kümmert. Sie definiert Standards, die für jeden einfach ersichtlich machen, was erlaubt ist und was nicht. Es gibt verschiedene Formen der Lizenzen, die unterschiedliche Nutzung gestatten.
Die Lizenzierung wird als Buchstaben und Zahlenkombination angegeben. Am Anfang wird jeweils CC für Creative Commons angegeben. Danach können verschiedene Einschränkungen erfolgen.
CC0
CC0 bedeutet, dass der Urheber alle Rechte abgibt. Man darf die Werke nutzen und muss dabei den Urheber nicht nennen. Eine Bearbeitung ist erlaubt und auch eine kommerzielle Nutzung ist kein Problem. Man darf diese Bilder auch als Original, oder bearbeitet weitergeben. Allerdings muss auch auf die weitergegebenen Versionen die Lizenzierung CC0 angewandt werden.
Einschränkungen
Findet sich hinter dem CC nicht die Ziffer Null, dann gibt es Einschränkungen. Eine, oder mehrere davon können genannt werden. Folgende Einschränkungen sind möglich.
BY – Attribution
Der Urheber schreibt einen Credit vor. Das bedeutet, dass bei jeder Nutzung angegeben werden muss, wer der Urheber ist.
SA – Share alike
Das Werk darf bearbeitet werden, muss aber unter derselben Lizenz weitergegeben werden. Eine Weiterverwendung mit einer anderen Lizenz bedarf einer Erlaubnis des Urhebers
NC – Non commercial
Der Urheber untersagt eine kommerzielle Nutzung seines Werks.
ND – No derivates
Die Werke dürfen nicht bearbeitet werden, sondern nur als Original weiterverwendet werden.
Lizenzen
Insgesamt gibt es sechs Kombinationen der oben genannten Einschränkungen. Zusammen mit CC0 ergibt das sieben mögliche Kombinationen.
Nennung des Urhebers | Bearbeitung erlaubt | kommerzielle Nutzung | |
CC0 | nein | nein | ja |
CC BY | ja | nein | ja |
CC BY-SA | ja | ja | ja |
CC BY-ND | ja | nein | ja |
CC BY-NC | ja | ja | nein |
CC BY-NC-SA | ja | ja | nein |
CC BY-NC-ND | ja | nein | nein |
Vorsicht
Künstler, die ihre Bilder unter Creative Commons Lizenzen zur Verfügung stellen, leisten einen unschätzbaren Beitrag zum Internet. Es gibt auf den verschiedenen Plattformen auch Möglichkeiten dem Fotografen, oder Grafiker einen Kaffee zu spendieren, oder im sonst Geld zukommen zu lassen. Allerdings geraten solche Plattformen auch immer wieder in Verruf. Das Problem dabei ist, dass theoretisch auch Bilder hochgeladen werden dürfen, für die der User, der hochlädt, gar keine Nutzungsrechte hat. Theoretisch kann man ein Bild illegal auf einer solchen Plattform bereitstellen. Wirkt ein Bild sehr professionell, sollte man daher über die Google Bildersuche checken, ob es irgendwo unter anderer Lizenz aufscheint. Aber das ist nict das einzige Problemfeld, das es bei kostenlosen und lizenfreien Bildern geben kann.
Personenrechte
Jeder Mensch darf selbst über seine Abbildungen entscheiden. Zeigt das Bild einen Menschen und hat der Fotograf keine Vereinbarung zur Abtretung der Bildrechte mit dem Model getroffen, dann hat auch das abgebildete Model die Möglichkeit die Nutzung der Bilder zu untersagen, oder sogar abzumahnen. In beiden Fällen hat man wenig Möglichkeiten. Die Plattformen können in so einem Fall meist nicht weiterhelfen und auch wenn man das Bild unmittelbar entfernt, kann eine Abmahnung hohe Kosten verursachen. Manche Unternehmen nutzen diese Möglichkeit auch als Geschäftsmodell. Sie schleusen Bilder ein und senden Nutzern später eine Abmahnung.
Kostenlose lizenzfreie Bilder
Beachtet man einige Grundregeln, achtet auf die Lizenzierung der Bilder, vermeidet Abbildungen mit Logos und Fotos, auf denen mehrere Menschen, etwa Passanten, abgebildet sind, dann sind keine Probleme zu erwarten. Kostenlose lizenzfreie Bilder sind eine Bereicherung für jeden Beitrag und sorgen dafür, dass die Leser auf die Texte aufmerksam werden. Selbst beim Überfliegen der Texte kann ein Bild den Leser stoppen, ihn auf den Beschriftungstext lenken und zum Weiterlesen animieren. Bilder sind wichtige Elemente in einem Blogbeitrag und dürfen in keinem guten Blog fehlen.