Tiefkühlkost erfreut sich steigender Beliebtheit. Auch wenn der Trend zur gesunden Ernährung und Slow-Food nach wie vor aktuell ist, sind die schnellen Mahlzeiten beliebter denn je. Die gefrorenen Waren stellen die Preisetiketten aber vor eine große Herausforderung.
Steigender Verbrauch
Der Pro-Kopf-Verbrauch von Tiefkühlkost ist in Deutschland die letzten Jahre stark gestiegen. Tiefgefrorenes Gemüse und Obst, aber auch Pizzen, Fleisch- und Fischprodukte finden sich in den Kühltruhen im Supermarkt. Kartoffelprodukte, Snacks, Beilagen und Backwaren zählen ebenfalls zu den Tiefkühlgerichten. Im Jahr 2018 konnte hier ein Pro-Kopf-Verbrauch von 46,30 Kilogramm errechnet werden, 2014 lag der Verbrauch noch bei 42,20 Kilogramm pro Kopf. Eine Steigerung von fast 10% in nur vier Jahren zeigt, dass der Konsument immer noch die Vorteile der Tiefkühlkost zu schätzen weiß.
Begrenzte Haltbarkeit
Das Einfrieren von Lebensmitteln ist eine beliebte Methode, um sie für längere Zeit zu konservieren. Tatsächlich kann man damit die Haltbarkeit auch extrem verlängern. Wer aber glaubt, dass tiefgekühlte Lebensmittel unbegrenzt haltbar sind, der irrt sich. Auch hier muss deswegen immer die Verfallsgrenze des Produkts angegeben werden. Das Mindesthaltbarkeitsdatum muss für den Kunden zu jeder Zeit ersichtlich sein und das Etikett muss in gefrorenem, wie auch in leicht angetautem Zustand an der Verpackung haften bleiben und darf sich nicht lösen. Tiefkühlkost aus dem Laden kann bis zu 12 Monaten haltbar sein. Danach können auch eingefrorene Lebensmittel verderben. Waren die Produkte zu lange eingefroren leidet der Geschmack. Pommes werden labberig und die Pizza wird im Ofen nicht mehr knusprig.
Gesunde TK-Kost
Beim Einfrieren frischer Lebensmittel, wie Obst, oder Gemüse, bleiben die Nährstoffe weitgehend erhalten. Während im privaten Umfeld vom Einfrieren gesprochen wird, wenn die Lebensmittel im Gefrierschrank eingelagert und gekühlt werden, spricht man in der Industrie von Tiefkühlung. Die rohen, oder blanchierten Lebensmittel werden schockgefroren. Daduch wird das Bakterienwachstum und damit das Verderben der Ware stark verlangsamt. Allerings wird es nicht vollständig gestoppt. Im Vergleich mit anderen Methoden um Lebensmittel zu konservieren, ist das Tiefkühlen und auch das Einfrieren aber eine sehr schonende Variante. Vitamine und andere Nährstoffe werden ebenfalls konserviert und durch die geringen Temperaturen geschützt. Das macht tiefgekühlte Nahrung zu einer gesunden Variante, die den frischen Lebensmitteln kaum nachsteht.
Herausforderungen
Rund um das Tiefkühlen gibt es eine ganze Reihe technischer Herausforderungen, die heute leicht zu lösen sind. Dank moderner Technik kann gewährleistet werden, dass die Waren tiefgefroren in der Tiefkühltruhe des Käufers landen, ohne dass sie zwischendurch auftauen. Es gibt aber auch ganz andere Herausforderungen, die es zu meistern gilt.
Individuell bedruckte Preisetiketten auf Rolle
Werden Waren mit Preisetiketten ausgezeichnet, dann ist das für die Tiefkühlkost mit Schwierigkeiten verbunden. Die extremen Temperaturen stellen besondere Anforderungen an das Papier, aber ganz besonders auch an den Kleber. Dazu kommt eine meist sehr glatte Oberfläche, die beim Auftauen mit einem Film aus Kondenswasser überzogen ist. Spezielle Preisetiketten können vor dem Bedrucken im Preisauszeichner mit einem individuellen Text vorgedruckt werden. Aufdrucke wie Mindestens haltbar bis, eingefroren am, zu verbrauchen bis, oder verpackt am, werden im Bereich der Tiefkühlkost verwendet. Herkömmliche Klebeetiketten mit permanentem und ablösbarem Kleber sind aber nicht für Tiefkühl-Produkte geeignet. Diese können aufgrund des Klebers nicht dauerhaft an der kalten Oberfläche haften und fallen beim Einfrieren, oder Auftauen ab. Speziellen Tiefkühlkleber mit starker Anfangshaftung sind daher notwendig.
Kühlkette
Die Logistik spielt bei der Tiefkühlkost eine wichtige Rolle. Tauen die Lebensmittel auf wirkt sich das auf die Haltbarkeit aus. Der Käufer muss daher darauf vertrauen, dass die Produkte durchgängig gekühlt wurden. Das bedeutet einen sehr hohen Aufwand und eine ausgeklügelte Logistik. Einerseits muss im Werk, nach dem Tiefkühlen der Lebensmittel, dafür gesorgt werden, dass sie nicht mehr in Bereichen gelagert werden, in denen es zu warm ist. Dazu müssen riesige Produktionshallen gekühlt werden. Auch die Fahrzeuge, mit denen die Tiefkühlkost in die Supermärkte ausgeliefert wird, müssen durchgängig gekühlt sein. Während zahlreiche Waren über Nacht angeliefert werden, ist das für tiefgekühlte Lebensmittel meist unmöglich. Die Waren müssen übernommen und sofort eingefroren werden. Viele Waren können im Supermarkt gelagert werden. Das ist bei tiefgefrorenen Lebensmitteln sehr schwierig, da auch im Lager ein Kühlraum notwendig wäre.
Kühlung im Laden
Die Lagerung im Supermarkt erfolgt in Tiefkühltruhen. Das bedeutet für den Laden einen hohen Energieverbrauch. Die Regale werden ständig geöffnet und die kalte Luft wird ausgetauscht. Gleichzeitig geben die großen Kühlaggregate auch sehr viel Wärme ab, die den Rest des Ladens aufheizt. Ein Effekt, der besonders im Sommer unangenehm ist.
Slow Food
Ernährungsratgeber vertreten in vielen Punkten ganz unterschiedliche Standpunkte. In einer Sache sind sie sich allerdings immer einig. Industriell verarbeitete Lebensmittel sollten vermieden werden, wenn das möglich ist. Hat man die Möglichkeit, ist eine frische Zubereitung in jedem Fall zu bevorzugen. Allerdings ist das im Alltag nicht immer möglich. Tiefkühlkost ist in vielen Fällen besser als ihr Ruf. Natürlich gibt es auch hier Produkte, die auf billige Inhalsstoffe setzen, achtet man aber auch bei Tiefgekühltem auf Inhaltsstoffe und Herkunft, dann kann auch so eine gesunde ausgewogene Mahlzeit möglich sein. Selbst zu kochen ist tagsüber meistens nicht möglich. Tiefgekühlte Lebensmittel können, dank moderner Technik, eine ausgezeichnete Alternative sein.
Moin,
wieder ein sehr gelungener Beitrag.
So viele Informationen zusammen zu tragen, macht sicher auch immer eine Menge Arbeit.
Komme bestimmt öfter mal vorbei, um zu sehen ob es etwas Neues gibt.
Schöne Grüße aus B
Ronny