Es gibt ein Marktsegment, das für die großen Hersteller von Smartphones und Mobiltelefonen offensichtlich uninteressant sind. In dieser Nische tummeln sich ein paar Hersteller, die sich stark auf eine bestimmte Zielgruppe fokusiert haben. Das Großtastenhandy, oder das spezielle Rentner Handy gibt es heute von einer Handvoll Hersteller. Warum braucht man solche Telefone eigentlich? Warum nehmen die alten Menschen nicht einfach ein aktuelles Smartphone?
Generationswechsel
Wir leben in einer Zeit, in der alles in ständigem Wandel ist. Neue Entwicklungen und neue Technologien kommen und gehen und wir alle nutzen sie, solange sie uns helfen. Wir, die Menschen die nach 1950 das Licht der Welt erblickt haben, sind das gewöhnt. Die ersten PC´s kamen in den 1970er-Jahren auf. Wir haben die Entwicklung mitgemacht und die ersten Mobiltelefone und Smartphones im Berufsleben kennengelernt. Wir arbeiten damit tagtäglich und es ist Teil unseres Jobs E-Mails zu lesen und an Telfonkonferenzen teilzunehmen.
mobile Telefone
In den 1990er-Jahren kamen die ersten mobilen Telefone auf. In den 2000ern waren sie weit verbreitet und 2007 hat Apple das iPhone herausgebracht. Die Zeit des Smartphones ist also kaum älter, als 10 Jahre. Ist man 1950 geboren, dann war man zur Markteinführung des ersten iPhone bereits 57 Jahre alt. Ein Alter in dem man es schon deutlich schwerer ist, sich an völlig neue Technologien und Ideen zu gewöhnen, als wenn man etwa 1970 geboren wäre und erst 37.
Generation Smartphone
Wer Anfang der 1990er, oder noch später zur Welt kam, der ist mit dem Smartphone aufgewachsen. Ein unschätzbarer Vorteil, kann man Dinge, wie kapazitive Touchscreens, oder Multitasking verstehen muss. In den Schulklassen waren Smartphones unterschiedlicher Hersteller im Einsatz und jeder lernte auch von den Handys der anderen, wie Bedienkonzepte aussehen können. Heute gibt es tatsächlich wenig Alternativen in der Bedienung und Android und iOS teilen sich den Markt auf. Damals brachte noch jeder sein eigenes Betriebssystem mit und es war ein Umdenken nötig, wenn man von Ericsson auf Nokia wechselte.
Das Großtastenhandy
Hat man die Entwicklung der mobilen Telefone nicht live miterlebt, dann ist es nicht einfach sich in die Welt der Smartphones einzudenken. Die Generation, die Kamagra Tabletten schluckt und bei den Optikern und Bandagisten dieser Welt für Umsatz sorgt, braucht auch das spezielle Rentner Handy. Was ist aber das besondere am Großtastenhandy und warum ist es für den Rentner leichter zu bedienen, als das Smartphone?
Beständigkeit
Ein starkes Argument ist, wie der Name Großtastenhandy schon vermuten lässt, die Hardware. Die Tasten sind einfach riesig. Dadurch lassen sie sich gut lesen und auch gut ertasten. Gerade dieses Tasten ist für ältere Menschen ein großer Vorteil gegenüber dem glatten Touchscreen. Auch hat eine Taste in der Bedienung Vorteile gegenüber der virtuellen Tastatur. Sie muss tatsächlich gedrückt werden, während bei der Touch-Variante bereits eine Berührung reicht. Ein Konzept, das schwer zu verstehen ist, wenn man damit nicht aufgewachsen ist. Wir sind es gewöhnt den Finger leicht über dem Display zu bewegen ohne es zu berühren. Fährt man von Taste zu Taste, denn löst man etliche Kontakte aus, die man eigentlch nicht wollte. Aber noch einen Vorteil haben die Tasten gegenüber dem Display am Smartphone.
Gewohnheit am Rentner Handy
Tatsächlich bewegen sich die Tasten nicht. Das klingt einfach, kann aber ein großes Problem am Touchscreen sein. Dreht man sein Smartphone um 90°, dann dreht sich auch die Tastatur. Damit sieht sie allerdings auch komplett anders aus und die Tasten sind nicht mehr so angeordnet, wie in der Hochkant-Ansicht. Auch von App zu App kann es passieren, dass ein anderes Tastatur-Layout verwendet wird. Leicht für uns, aber schwer für einen alten Menschen, der die Dinge gerne dort hat, wo er sie erwartet.
Eindimensional
Auch das Multitasking, wie wir es von unseren Smartphones kennen, ist für alte Menschen eine Hürde. Etwas zu starten, es dann in den Hintergrund zu schieben, ohne es zu beenden bedingt ein Verständnis, der dahinterliegenden Funktionsweise. Das Großtastenhandy hat ein Menü, wie es in den 1990ern üblich war. Zu jedem Zeitpunkt ist man an genau einer einzigen Stelle im Menü und arbeitet in einer einzigen Funktion. Möchte man jemanden anrufen, dann navigiert man über die Kontakte zu der Person und wählt sie mit der immer gleichen Taste aus. Kein Touch, keine Veränderung, sondern eine einfache Navigation, bei der der Cursor nach oben und unten bewegt wird und zwischen grüner und roter Taste gewählt werden kann.
Großtastenhandy – Hersteller
Wie Eingangs erwähnt finden sich unter den Herstellern der Renter Handy keine großen und bekannten Marken. In der Nische gibt es wenige, die einen Namen haben. Einer davon ist Emporia, ein Österreichischer Hersteller. Das Familienunternehmen hat seinen Sitz in Linz und stellt Großtastenhandys her. Aber auch Olympia, das Hattinger Unternehmen, das in aus dem Büroumfeld früher mit Schreibmaschinen bekannt wurde, stellt heute Telefone für jede Generation her. Auch AEG hat sich in diesem Marktsegment einen Namen gemacht. Das Großtastenhandy ist scheinbar kein Betätigungsfeld für die großen Hersteller. Über kurz, oder lang wird es auch aussterben, weil das Rentner Handy von morgen wird etwa dem entsprechen, das wir heute im Einsatz haben. Neue Konzepte werden dann der Jugend vorbehalten sein und vielleicht wird Apple dann ein Hersteller für Rentner Handys sein.